Story
Was uns bewegt
Die C*SPACE-Macher*innen sind wir von der Leidenschaft angetrieben, spannende Menschen, gute Ideen und neue Potenziale kreativ und sinnstiftend zu verbinden. Mit dem C*SPACE Kreativraum in Berlin Weißensee hat sich diese Leidenschaft in einem physischen Raum manifestiert, der kontinuierlich mit einer sich entwickelnden VISION wächst:
„Stell dir eine Welt vor…
… mit vielen offenen Orten in Pankow, Berlin, Europa und darüber hinaus;
… an denen Menschen aus verschiedenen Hintergründen gemeinsam aktiv werden;
… in einer Atmosphäre von Weitblick und Wertschätzung, sich mutig Herausforderungen unserer Zeit stellen;
… an denen neue Wege für kreatives Lernen, regenerative Wirtschaft, und gesunde Arbeit gefunden werden;
… Orte, an denen trotz der Schwere aller Krisen um uns herum Freude und Sinn kultiviert wird.“
Wie es anfing
Kopf und Herz von C*SPACE sind Katja Hellkötter, Prozessbegleiterin und Expertin für transkulturelle Zusammenarbeit, und Jan Siefke, Fotograf. Nach Kindheit und Jugend in Kleinstädten in Deutschland, haben beide neben Frankreich, Indien und Chile über fünfzehn inspirierende Jahre in Shanghai gelebt, bevor sie nach Berlin zogen. C*SPACE Kommunikationsmanagerin Katya Romanova hat Katja und Jan ein paar Fragen zu ihrem Weg gestellt und wie sie dazu kamen, C*SPACE zu gründen.
Warum habt ihr C*SPACE gegründet?
Katja: Meine Leidenschaft war es schon immer, Räume zu gestalten, in denen Menschen und Ideen über Grenzen hinweg zusammenkommen. Meine Reise als Selbstständige begann mit der Gründung der Agentur CONSTELLATIONS, die ich in Shanghai mit europäischen Partnerinnen gründete, wo wir uns auf Dienstleistungen der Gestaltung von Interaktionen für eine nachhaltige Zukunft konzentrierten. “With a creative edge” und “place is key” waren damals schon unsere Prinzipien. Für unsere Kundenworkshops suchten wir jenseits der konventionellen Hotel-Säle stets kreative Orte. Es war nur natürlich, dass ich irgendwann davon träumte, „meinen eigenen“ besonderen Ort zu haben.
Jan: Neben meiner beruflichen Identität als Fotograf bin ich im Herzen ein Flaneur. Ich habe es schon immer geliebt, Städte und besondere Orte mit kulturellem Erbe zu entdecken. Als wir auf die ehemalige Möbelfabrik „Bruno Springer“ aus dem Jahr 1895 in Berlin-Weißensee stießen, war ich sofort von dem Ort inspiriert, etwas Kreatives hier in den Räumen und in der Nachbarschaft zu unternehmen.
Wie war das am Anfang? Was waren die ersten Schritte, die Sie unternommen haben?
Katja: Zunächst haben wir die Studio-Etage im ersten Stock für unsere Projekte genutzt – meine CONSTELLATIONS-Beratungsarbeit, Ideen-Werkstätten des CITYMAKERS-Netzwerkes, und Jans Fotografie.
Jan: Als unsere Architekten-Nachbarn im 3. Stock ihre Räume kurzfristig verließen, war es einfach zu verlockend, die Etage noch dazu zu mieten. Die charmanten alten Holzdielen waren einfach zu schön! Und es passte zu unserer Vision, unser Studio eines Tages für Co-Working und gemeinsame Projekte zu öffnen.
Katja: Ich war ein wenig besorgt über die gestiegenen Kosten, aber erinnerte mich an ein Zitat eines befreundeten Sozialunternehmers aus Shanghai: „Unternehmerisch-Sein ist das Verfolgen von Chancen, unabhängig von den Ressourcen, die man gerade unter Kontrolle hat.“ Wir unterzeichneten mutig den Mietvertrag.
Einen Monat später brach die Pandemie aus. Unser Motto „Offen bleiben, auch wenn man nicht geöffnet hat“ funktionierte…
Jan: Zwei Künstler aus Peking, Qian Geng und Wang Ziheng, waren hier gestrandet, und wir boten ihnen ad hoc Unterkunft. Nach zwei Wochen fragten sie, ob sie etwas an die Wand schreiben dürften. Es entstand ein raumergreifendes kalligraphisches Kunstwerk, u.a. wurde der ‚1000 Character Classic‘ an zwei Wände geschrieben.
Katja: Dieses Kunstwerk — quasi ein Kalligraphie-Museum — entwickelte einen unglaublichen Resonanzraum: es kamen Besucher*innen, die hier zu Kreationen inspiriert wurden. Auch unsere Kreativität bekam einen Boost: Wir entwickelten das Kulturprojekt ‚Pop-Up Teehaus Berlin‘.
Was macht Ihnen an Ihrer Rolle als Raumgestalter am meisten Spaß, und welche Herausforderungen habt Ihr bewältigt? Gab es etwas Unerwartetes auf dem Weg dorthin?
Katja: Ich liebe Ästhetik und Schönheit in Räumen. Ich genieße es, den Raum zu gestalten und dann zu sehen, wie Atmosphäre eine Wirkung auf die Qualität der Begegnung hat. Die größte Herausforderung: Die Etablierung eines nachhaltigen Geschäftsmodells inmitten schwankender und kurzfristiger Projektfinanzierungen, instabiler Märkte für das Event-Location Business und der Haupt-Herausforderung, gesellschaftliche Wertschöpfung auch in wirtschaftliche Wertschöpfung zu übertragen.
Jan: Ich habe meine Leidenschaft als “Gastgeber” entdeckt. Das ist meine dritte berufliche Identität geworden. Ich liebe es, Gruppen in unseren Räumen willkommen zu heißen und dafür zu sorgen, dass sie sich wohlfühlen. Das kann zeitweise aber auch sehr intensiv sein, da fehlt mir manchmal das freie Flanieren im Stadtraum. Aber wir entwickeln gerade ein neues Modell für gemeinsam geteilte Verantwortung unter Co-Workern.
C*SPACE gibt es seit 2020. Was habt ihr erreicht, was ihr euch erhofft habt, und wovon träumt ihr noch?
Katja: Ich bin sehr dankbar für die vielen Menschen, die C*SPACE im Laufe der Jahre wertgeschätzt haben , Team-Mitglieder*innen, Partner*innen, Kund*innen! Was ich gerne noch machen möchte: Mich mit Space-Markern auf europäischer Ebene austauschen und dafür einzutreten, dass „dritte Räume“ als wichtige Orte für gesellschaftlichen Zusammenhalt, für nicht-formale Bildung und soziale Innovation gesehen und unterstützt werden. Ich freue mich deshalb auch besonders, dass wir Anfang 2025 Mitglied des European Creative Hubs Network geworden sind.
Jan: Wir haben einen offenen positiven Raum geschaffen, der langjährige Nachbar*innen – einige leben seit über 50 Jahren hier – ebenso wie Neuankömmlingen aus aller Welt willkommen heißt und Brücken schlägt. Ich träume davon, dass wir es schaffen, für dieses gesellschaftliche Engagement in Zukunft noch mehr wirtschaftliche Unterstützung zu finden. Vor allem aber ist es mein Wunsch, dass wir unseren Sinn für Freude und Spiel nie verlieren, egal welche Herausforderungen wir auch bewältigen müssen.
Unser erweitertes Team (November 2024, von links nach rechts): Annette, Katya, Lavia, Jan, Katja und Jack. Foto von Nadia Ukhanova.
How it evolves
Das Herzstück des C*SPACE-Management-Teams ist ein engagiertes Kernteam, zu dem auf Projektbasis weitere freie Mitarbeiter*innen dazu kommen. Darüber hinaus entwickeln wir individuelle Partnerschaftsmodelle mit Netzwerk-Mitgliedern, die sich mit der C*SPACE-Vision identifizieren und deren Interessen und Expertise mit Aufgaben und Zielen von C*SPACE zusammenpassen. Resonanz, Kooperation und Ökosystem-Denken sind die Prinzipien, auf Basis derer C*SPACE wächst weiter.